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Es kam wie immer alles anders als gedacht. Schon im Vorfeld ging´s hoch her. Immer mehr Anmeldungen. Aus dem Vorjahr fehlte nur Wieland und Udo, aber dafür war der Rest an Bord: wie immer Pelle, Jürgen, Friedo, Tommay, Axel mit Sohn Finn (11), André, Ulli, Eric aus der Pfalz, Achim, Christoph mit Schwiegersohn „in spe“ Jan als Kölsche Jung, nach einem Jahr Pause auch wieder Uwe S. und Harald, Ontje hatte auch kein Ligaspiel, Svensson keinen Dienst, Mick war doch noch an Bord, dazu RekordDAMspieler Vialli, auch Markus T. hatte sich Zeit genommen, wie auch AndiK, Eisenstefan war auf der Liste, und Stefan A. wollte erstmals DAM-Luft schnuppern.

2009 wieder in Köln, und auf den Schultern der fünfte Platz 2007 und der vierter 2008 und dann auch noch fast die gleiche Besetzung wie in den goldenen Vorjahren, ja sogar noch besser, denn läuferisch war noch mehr drin als in den Vorjahren..

Marius war schon einmal bei einer DAM dabei, in Regensburg, aber da war auch noch jung und schmächtig. Und Jan als toller Sprinter sowie Stefan A. als Sturmtank – was sollte da schief gehen? Es ging schief. Mächtig.

Allein die Anreise. Ging es in den Vorjahren oft mit der Bahn und damit ökomäßig schon mal gesund zu, kamen nun nach Köln eine alte Honda-CO2-Schleuder, ein großer Skoda-Combi, ein Touran, ein Kombi aus der Pfalz, ein Kombi mit kleinem Sohn und Trikots, eine Limousine aus Krefeld, ein BMW, ein Ford-Pickup, wieder ein Kombi, eine Limousine bei der Kölner Tochter, ein Taxiähnlicher Siebensitzer und ein Mercedes. Und dann noch ein SUV und spät abends noch ein Passat. Insgesamt also 14 Autos für 21 Spieler. Etwas viel. Der individuelle Co2-Faktor war damit schon mal im Keller.

Die Bewerbung lief eigentlich ganz okay. Wie jedes Jahr ein Grusswort der beiden grünen Senatoren, Schalke Fans Loske zu Libuda, Ostwestfalin Linnert zum Ostwestfalen Libuda, und dann noch ein kleines Video, gedreht am Kohlfahrttermin zum Thema „Wir sind alle Libuda“. Dort hiessen wir alle Libuda, warum, weiss eigentlich keiner so genau.

Jedenfalls waren rechtzeitig alle am Campingplatz.

Los ging´s mit dem Zeltaufbau. Der holländische Pfälzer und der Finanzchef  hatten mit Flatterband ein Gelände gesichert, Handtücher hätten aber wohl auch gereicht. Für Stefan A. war das alles Neuland. Zelt, Matratze, Kopfkissen, ein ganzes Federbett — das Hilton lässt grüssen. Der Teamchef wurde schon von Klose-Stürmer und Stürmer-Klose erwartet, sie hatten die Augenbrauenzupfpinzette in Gold dabei.

Noch schnell ein Bierchen, Freunde begrüssen und auf zum Festzelt, die üblichen paar hundert Meter zu den Poller Wiesen.

Das Zelt ne kleine Nummer, und dann die erste Überraschung: der Veranstalter hat sich Arbeit gespart, denn es gibt kein Gezapftes, sondern nur Flaschenbier. Wer und wo war der Ausrichter, wie wird die Eröffnung? Um es kurz zu machen: wenn jedes Team auf die Bühne kommen soll, ist es kein Wunder, wenn das letzte Los erst gegen 1 Uhr gezogen wird.. Prost.

Wenn man gewinnen will, muss man alles schlagen, aber die Auslosung war doch ne harte Nummer: Der ewige Rivale Stahl Eisen, gegen die wir eine ganz schlechte Bilanz haben, der Ex-Bolzweltmeister und DFB-Aktive Roter Stern Hofheim (mit dem Expräsi von Dynamo Windrad) und die Marodierenden Friedenstruppen aus Iserlohn, gegen die wir 2006 verloren haben und vor 2 Jahren erst in einem legendären Elfmeterschiessen besiegten. Platz 1 oder 2 war bei 8 Gruppen Pflicht, und auch dann war immer noch nur Platz 16 möglich. Diesen Auslosung musste man erstmal verdauen. Prost. Wie immer sorgten die verrückten Oxforder für eine gute Stimmung, verkleidet wie bekloppte mit Banjo, Gitarre, Akkordeon und Gesang nahmen sie alles locker. Ähnlich locker unser Torwartoldie, der mit der Rakäthe einen Discoshuffle per excellence aufs Parkett legte. Da Achim, Jürgen und der Teamchef mittlerweile auch einen gemeinsamen Tanzkurs in Bremen absolvierten, war klar: in rhythmischer Sportgymnastik hatten wir schon mal die Nase vorn. Prost. Das Bier lief, aber die Abstellplätze waren blockiert. Lok Libuda schaffte es doch tatsächlich, noch mehr Personal einzusparen: die Dixie Klos waren noch zu, sehr zum Unmut der Spielerfrauen. Egal, gut abgefüllt ging´s rheinaufwärts zum Campen. Dort war es erstaunlich ruhig. Noch ein Bier vorm Zelt. Prost.

Im Einschlafvorgang ging der Teamchef nochmal die Aufstellung durch. Eine unruhige Nacht folgte. Prost.

Pünktlich wurde Samstag morgen gefrühstückt, das erste Spiel zivil erst gegen 11 Uhr, und dann ging´s los. Der Teamchef musste schon früher ran, Aushilfskeeper beim DAM-Sieger 2007 Frischauf Bölkstoff  Freiburg mit gefühlten 3 Ballkontakten. Für den Roten Stern Bremen ging die DAM voll nach hinten los. 1:0 gewann StahlEisen durch einen Distanzschuss, der Friedo förmlich durch die Hosenträger rutschte. Und da wir 21 Spieler waren (Vialli war verletzt), kam nicht jeder zum Einsatz. Im zweiten Spiel musste ein Sieg her. Weit gefehlt. Wieder 0:1. Das war dann schon mal das Aus. Platz 1 bis 16 futsch. Und viel schlimmer: es wurde nicht ausgewechselt. Der Teamchef stand hilflos draussen, AndiK war lieber Fahrradfahren, Eisenstefan verletzte sich und das wars dann, und der Rest schrie sich auf und neben dem platz an. Bestes Sonntagsmorgenskuhhirtenfeeling auf einem Samstag in Kölle. Was nun? Die Freunde der Sturmbühne RAF Regensburg konnten helfen. Pelle, Svensson, UweSch. Und Stefan A. entschieden sich, dort auch auszuhelfen. Der Teamchef kam so zu seinem ersten DAM-Einsatz im Feld so gegen 13 Uhr mittags. Und spielte seinen ganzen Frust runter. Als 6er vor der Abwehr. Folgte das dritte Spiel des Roten Stern. Jürgen übernahm das Kommando, und so durften alle mit 0 bis 2 Spielminuten auch mal ran. Was der Teamchef dann auch tat: Freistosstor zum 2:0 gegen Iserlohn. 3 Spile, 2:2 Tore, Gruppendritter. So ging´s dann noch am selben Tag im Viertelfinale gegen Grasshoppers Wasserturm Osnabrück, die noch nie gegen uns siegten, ein potenzieller Kandidat für die Rote Laterne. Denkste. 1:0 siegten die Hüpfer, und alles ging drunter und drüber. Mick verletzte sich im Zusammenprall mit dem eigenen Altentorwart, etliche Fucks und Jesusse flogen übern Platz, der lange Abwehrchef haute eine Kopfball dem Gegner  zum Siegtor vor die Füsse, und das wars dann mit platz 17 bis 24. Der Teamchef allerdings war längst nicht mehr im Film. Eher bei der Filmbühne, mit denen er und andere frustrierte Rotsterne die Runde der letzten 9 bis 16 erreichte. Aber auch hier fehlte schon der RotsternDAMNeuling Stefan. Ich bin dann mal weg, und der Verdacht bestätigte sich am Zeltplatz: ein Loch ist im Kader, oh Teamchef, oh Teamchef:

Wenn alle Stricke reissen, muss Werder die Wunden heilen. Der Neukölner Jan hatte ein Lokal mit Grossbildleinwand geortet, und bei Pasta und Pizza sollte Werders Pokalsieg ausgiebig gefeiert werden. Doch schon bei der Hinfahrt gingen die Probleme wieder los. Ein Taxi zuwenig, und wieder standen Teamchef und andere dumm rum, zumal der Ort der Begierte unbekannt war. Aber man kam an, auch AndiK, der alles verpennte, und nach dem Werdersieg kam die Laune. Jan und Schwiegervater Christoph bliebn mit den Frauen zurück, der Rest wollte noch hotten. Pustekuchen. Zurück im Festzelt dann grosse Langeweile. Die Bands waren nicht der Kracher, dafür waren die Dixi Klos auf, aber auch schon gut gefüllt. In kurzes Prost und ab zum Zeltplatz. Eine Teil der Sterne ging poofen, ein anderer diskutierte noch vor dem Zelt den Sterneauftritt vom Tag und den Werdersieg, und der Teamchef und Svensson sassen bei den Kosmosnautinnen im zelt, tranken Bier und schauten den Mädels beim Kiffen zu. Mehr war nicht drin. Prost.

Sonntag morgen, Frühstücken, kacken — die Dixieklos mittlerweile am Überlaufen — und wieder erst spät ins Spiel gegen AvantiQBumBum, eine Nonfussballtruppe aus dem Veranstaltungsort. Allerdings ohne Schwiegersohn und - vater, die mit am Platz benötigten Trikots ganztägig in sauer lagen. Am Ende hiess es 1:0 durch ein Tor des verlorenen Sohnes AndiK, immerhin war damit schon mal ein Platz unter den letzten Vier verhindert. Weiter gings gegen Dynamo Windrad Kassel, die gemischtgeschlechtlich auftraten, denn im DFB-Verein gibt’s auch eine Frauenfussballfrauschaft, die Dynamistas. Mit im Kader der Dynamomistas auch die Neubremerin, die mit Friedo anreiste. Half alles nix. 3:0 durch Marius, Axel und einen Hrubeschmäßigen Kopfballknaller des wieder beruhigten Teamchefs. Zwei Siege, immerhin. Und im Spiel um Platz 25 wartetetn die Senilen Kicker aus Aachen. Torlos am Ende das Ganze. Dafür Premiere beim Roten Stern. Axels Finn war von Anfang an dabei, wie auch auf der Gegenseite ein gleichaltriges Pendant. Beide schossen auch Elfer, aber ohne Erfolg. Und im Kader der Sterne: DAM-Legende Dieter Becker von Partisan Eifelstrasse Aachen, der anreiste, um zuzuschauen, aber natürlich auch richtige Schuhe im Gepäck hatte. So blieb Platz 25 am Ende. Aber nicht mal ein Mannschaftsfoto zum versöhnlichen Abschluss schaffte der Rote Stern.  Prost. Und ein Gutteil Rotsterne fuhr schon mal heimwärts.

Es folgte das Endspiel, ein Klassiker, Piranhas Regensburg gegen die Bremer Vibratoren, die sehr stark aufspielten, aber doch 1:0 verloren. Tom Muggenthalers Team ist damit alleiniges Rekordteam mit 5 Meisterschaften. Der Bremer Teamchef nahms gelassen und liess sich bei einem Glas Rotwein den Nacken massieren. Angenehmer als Augenbrauenzupfen, das wurde schon am Nachmittag erledigt. Auf zur Abschlussfete. Erst aber spachteln im Gartenlokal, wo der Keeper gefühlte drei Stunden seinen schon abgereisten Rechtsverteidiger überzeugen mussten, doch bitte wieder 80 km zurückzufahren, um den Wagenschlüssel zurückzubringen. Der Horror eines nicht intakten Teams ging weiter. 

Im Festzelt dann früh auf die Bühne. Prost. Gefeiert. Love, Peace, Freedom, Union Street. Prost. Nochmal auf die Bühne mit RAF Regensburg. Prost. Und alle wollten nach Bremen fahren. Nie wieder Regensburg. Vorerst. Alle drei Bremer Teamchefs machten den Bühnenschwur: Zusammen für Bremen. Grossjubelorgie und Dreifachprost. Und als das Tanzen losgehen sollte, standen die Bullen vor der Festzelttür. Prost. Ab zum Campen, auf zu den Schwestern und Muttersöhnen. Alle VIPS der DAM waren vor Ort. Die letzten Sterne aktivierten noch mal alle Reserven, der Vater wurde vom Sohn, der auch schon aussah wie der Vater, zum Gelände geschleppt. Prost, Prost und nochmal Prost. Und spät nachts war nur noch der Teamchef über. Und der stürzte sich bereits in die Vorbereitungen der nächsten DAM, die alle Welt in Bremen gern hätten. Aber es kam alles ganz anders. Als der Teamchef aufwachte, war nichts mehr, wie es früher war. Der Rote Stern hatte versagt. Wie soll es weiter gehen? Gibt’s es ein leben nach Köln? Alle fuhren recht unglücklich nach Hause, aber schon zu Hause waren alle Schmerzen vergessen. Nur der Teamchef fuhr glücklich nach Hause und geriet dort in eine tiefe Krise. Aber das ist ne andere Geschichte.

 

 

 

 

 


 

 

 

 

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